Fashion, Turkey

„Wir wie auch andere agenturen haben uns täglich über kostenlose blogger-berichte gefreut“

Mein letzter Blog Post sorgte überraschenderweise für sehr viele Reaktionen – zum Glück waren alle Feedbacks positiv! Daraufhin erhielt ich unglaublich viele Privatnachrichten mit Fragen. Gerne beantworte ich eure Fragen in diesem Blog Post.

Mein letzter Blog Post handelte von der Arbeit eines Fashion, Beauty und Lifestyle Bloggers. Er handelte vom Zeitaufwand und wie oft die Arbeit von Bloggern unterschätzt wird.

Mit diesem Blog Post wollte ich niemanden verletzten oder beschuldigen. Denn hinter dieser Unterschätzung stecken hauptsächlich keine bösen Absichten. Es handelt sich hierbei grösstenteils um ein Missverständnis zwischen Blogger und Auftraggeber.

Dieses Missverständnis wollte ich kurz und knapp klären, idem ich schwarz auf weiss schrieb, wie viel Aufwand ein Blog Post oder ein Instagram Post benötigen. Denn mir ist klar, das niemand, der noch nie einen Blog Post erstellt hat, wissen kann, wie viel Aufwand dahinter steckt. Genauso wie wir Blogger uns vermutlich nicht vorstellen können, wie der genaue Kooperationsablauf aus Sicht einer Marke oder einer Agentur aussieht.

Ich möchte den meisten Auftraggeber hier und jetzt sagen, dass mein letzter Blog Post keine böse Kritik an euch war, sondern ein Feedback, das zukünftig die Zusammenarbeit zwischen Blogger und Auftraggeber erleichtern soll. Dieser Post sollte einen kleinen Einblick in unsere Arbeit verschaffen – obwohl meine zehn Sätze viel zu kurz waren, um das Ausmass des Aufwands sichtlich darzustellen. Trotzdem hoffe ich, ihr könnt euch nun etwas besser in unsere Lage versetzen und seht hinter einem Blog Post nicht nur die Bilder, die Verlinkungen und den Text – sondern unsere Arbeit, unser Kunstwerk, unser Schweiss und Blut, unser Baby.

Das ermutigende – ein paar Auftraggeber schätzen die Arbeit der Blogger sehr, und das schon seit längerem. Sie sehen die Zeit, das Geld, die Kreativität und die Leidenschaft, die wir Blogger in einen Blog Post stecken. Vielen Dank, das ihr eure Erträge und euer Wissen mit uns teilt. Vielen Dank, das ihr uns für unsere Arbeit fair entschädigt. Die Zusammenarbeit mit euch macht jeden Tag unglaublich viel Spass und diese Partnerschaften bringen dermassen viele Lebenserfahrungen mit sich, wie ich es mir zuvor nie erträumen liess. Ihr seht uns als Partner, so wie wir euch als Partner sehen. Gemeinsam realisieren wir coole, kreative und schöne Projekte. Wir fühlen uns geehrt, dass wir mit euch zusammenarbeiten dürfen, dass wir euch unsere Partner nennen dürfen, dass ihr uns vertraut und das ihr unsere Arbeit schätzt.

Nun, das Leben ist kein Ponyhof, denn es gibt noch ein paar wenige die..naja. Über die restlichen möchte ich mich nicht äussern, das überlasse ich lieber einem/einer ehemalige/r pr-agentur mitarbeiter/in aus Zürich, die/der unter meinem Instagram Post Folgendes als Antwort zu meiner Blog Post schrieb:

„Ich als ehemalige/r pr-agentur mitarbeiter/in trete hier inkognito auf, aber möchte dir ein paar tipps geben. Wir wie auch andere agenturen haben uns jeweils täglich über „kostenlose“ blogger-berichte gefreut => uns kostete das nur ein printscreen für den kunden und schon haben wir mit deiner arbeit verdient :-) gut für die agentur, nicht wirtschaftlich für euch. euch weiter bei laune zu halten funktioniert ganz günstig mit gratis produktemuster, apéro und pressereisen. Wenige von euch haben das geld verdienen verstanden, aber dennoch warst du immer um ein x-faches zu günstig. Was gekaufte follower betrifft, gibt es genügend tools, mit denen wir das geprüft haben. hier muss auch gesagt werden, es gibt blogger/innen, die kaufen sich monatlich immer neue follower dazu – so dass 21k auf insta steht – und unwissende agenturen, die auf der anderen seite heute noch reinfallen. Wenn ihr euch wie du schreibst – untereinander bekriegt, nützt das nur uns etwas, ihr spornt euch noch mehr an. wenn ihr ab sofort mit gratis-werbung aufhört, habt ihr wieder spass an eurer arbeit – wir als agenturen müssen lernen unseren ertrag mit euch zu teilen – und ihr könnt euch wieder lieb haben.“

Ich glaube, dazu muss ich mich nicht äussern. Dieser Kommentar spricht für sich und ich bedanke mich im Namen der Schweizer Blogger bei Dir für diese Offenheit. Ich glaube, dieser Kommentar öffnet vielen die Augen, so wie Dein Kommentar vor einem Jahr unsere Augen geöffnet hat! Herzlichen Dank!

Nun zu euren Fragen:

„Ist das normal, wenn ich eine Kooperations-Anfrage erhalte, in die ich viel Zeit investiere, mir Mühe gebe und schlussendlich springt doch nur ein Gutschein raus?“

Dazu entnehme ich einfach folgenden Abschnitt aus dem Kommentar, einem/einer ehemalige/r pr-agentur mitarbeiter/in: „Wir wie auch andere agenturen haben uns jeweils täglich über „kostenlose“ blogger-berichte gefreut => uns kostete das nur ein printscreen für den kunden und schon haben wir mit deiner arbeit verdient :-) gut für die agentur, nicht wirtschaftlich für euch. euch weiter bei laune zu halten funktioniert ganz günstig mit gratis produktemuster, apéro und pressereisen.“

„Hallo Anja, sorry, wenn ich dich mit Fragen störe, aber dein Post gestern hat auch mich zum nachdenken gebracht. Ich merke immer mehr, wie mich das ganze stresst. Ich bin voll nicht auf Konkurrenzkampf aus, aber es „schisst“ mich wirklich an, wenn ich sehe, das andere Firmen ständig Leute vorziehen, die viele Follower aber meiner Meinung nach einen miesen Blog haben. Vor allem weiss man nicht, wie viele Follower davon echt sind. Ich bin mir nicht sicher, ob du diese Erfahrung auch schon gemacht hast. Wenn ja, wie hast du gelernt, damit umzugehen?“

Oh ja, ich kenne dieses Gefühl sehr sehr gut. Ich schrieb vor genau einem Jahr einen Blog Post darüber. In diesem schrieb ich Folgendes: „Das Leben ist zu kurz, um alles zu ernst zu nehmen. Die Zeit ist viel zu kostbar, um sie für Gedanken über andere zu verschwenden. Das Leben ist zu kostbar, um sich über Zahlen, Seitenaufrufe, Likes und Follower den Kopf zu zerbrechen! Schlussendlich gibt es immer jemanden, der mehr Follower hat – die dann letzten Endes höchstwahrscheinlich doch auch wieder nur gekauft wurden. Früher hat mich das total gestört. Ich kahm mit dem ganzen Konkurrenzkampf bezüglich Follower, Zahlen, Likes und Kooperationen nicht klar. Ich war totunglücklich, sobald ein anderer Blogger eine Anfrage für eine Kooperation erhielt und wir nicht. Ich hatte sofort das Gefühl, wir sind total schlecht und nicht gut genug. Aber wisst ihr was – yolo (Das Yolo war jetzt für meine Freundinnen, die wissen, dass ich es anders meine, als ihr jetzt denkt). Aber hey ernsthaft – yolo! Das Leben ist zu kostbar, um es für solche Gedanken zu verschwenden. Wir machen, was wir mögen. Wir kämpfen seit fünf Jahren für das, was wir mögen – gemeinsam. Das ist das, was zählt und nicht wie viele Personen uns auf Instagram folgen. Schlussendlich sind diese Dinge nur virtuell, es ist nicht echt. Wir sind echt. Liridon und ich haben ein gemeinsames Interesse das uns sehr viel Spass bereitet – das ist echt! Das echte Leben spielt nicht im Internet, auch wenn ich das bloggen über alles liebe und ich es kaum fassen kann, das ich mit meinem Traum meinen Lebensunterhalt verdienen kann – auch wenn am Ende des Monats kein Geld für eine Chanel Tasche übrig bleibt.“ Hier kannst du weiterlesen. Und ein weiterer Tipp: Wenn jemand deine Arbeit nicht schätzt, dann ist es diese Person nicht wert! Und bezüglich gekaufte Follower auf Instagram: Wenn du wieder Mal einen Job an einen Blogger verloren hast, der deiner Meinung nach gekaufte Follower hat, überprüfe die Follower ganz einfach mit diesem Programm und du wirst dir ins Fäustchen lachen, bei dem Gedanken, das der Auftraggeber gerade sehr viel Zeit und Geld in ein Instagram Profil, gefüllt mit heisser Luft, investiert. Oh und nebenbei, es gibt ein paar wenige Auftraggeber, denen ist es total egal, wenn die Follower gekauft wurden, Hauptsache da steht eine möglichst hohe Zahl, egal wie grässlich die Bilder sind – da kann man nix machen!

„Wie kann ich erreichen, dass die PR-Agenturen mich nicht ausnutzen? Ich muss zugeben, ich bin um jedes kostenlose Produkt froh, das ich testen darf. Aber irgendwann möchte ich auch mal Geld mit dem Blog verdienen, falls dies eines Tages möglich ist. Es ist allerdings schwierig, plötzlich Geld zu verlangen. Ich habe das Gefühl, die Unternehmen sind immer am längeren Hebel, es gibt immer genügend Blogger, die sich dann ausnutzen lasse. Hast du einen Tipp?“

Damit du nicht mehr ausgenutzt wirst, musst Du Deine Interessen beachten und die Augen öffnen. Wir haben uns früher auch sehr über kostenlose Produkte gefreut, das ist ja auch schön. Es ist ein vollkommen neues Gefühl, wenn einem täglich Unmengen an Produkte kostenlos zugeschickt werden. Geniesse es erstmals und habe Spass! Aber ab dem Zeitpunkt, ab dem Du Zeit in deine Post’s über diese geschenkten Produkte investierst, arbeitest du kostenlos und die Unternehmen verdienen Geld mit einer Arbeit. Dazu entnehme ich wieder folgenden Abschnitt aus dem Kommentar, einem/einer ehemalige/r pr-agentur mitarbeiter/in: „Wir wie auch andere agenturen haben uns jeweils täglich über „kostenlose“ blogger-berichte gefreut => uns kostete das nur ein printscreen für den kunden und schon haben wir mit deiner arbeit verdient :-) gut für die agentur, nicht wirtschaftlich für euch. euch weiter bei laune zu halten funktioniert ganz günstig mit gratis produktemuster, apéro und pressereisen.“ Sobald Du Zeit investierst, arbeitest du! Egal ob es 30 Minuten oder 10 Stunden sind! Wir haben jahrelang kostenlos gearbeitet. Und dabei muss man beachten, wir posten immer noch extrem viele Blog Post aus Eigeninteressen und verdienen dabei nichts, wie jetzt DIESER Blog Post. Wir verdienen keinen Rappen! Ist auch gut so, denn so soll es sein! Ein Blog darf niemals nur aus bezahlten Blog Posts bestehen, dann ist es kein Blog mehr, sondern eine Webeplattform. Aber DIESER Blog Post ist auch kein Auftrag! Jedenfalls musst du zwischen freiwilliger Arbeit und Aufträge unterscheiden. Dieser Blog Post jetzt ist zu 100% freiwillig. Niemand hat uns dafür beauftragt. Michèle und ich haben diese Fotos aus Spass gemacht und dieser Text schreibe ich, weil ich mich wahnsinnig für euch interessiere. Dann gibt es Aufträge. Sobald du eine solche Nachricht bekommst „Hast du das Produkt erhalten? Machst du einen Snapchat-, Blog-, Facebook- oder Instagram Post?“ oder „Gerne würden wir dir unser Produkt zusenden, machst du als Gegenleistung einen Blog Post?“ oder „Wir möchten mit dir zusammenarbeiten, wir senden dir kostenlos unser Produkt und dafür Postest du das Produkt auf Instagram, Facebook, Snapchat und auf dem Blog!“ handelt es sich um einen Auftrag. Denn dann wird von Dir eine Gegenleistung erwartet und dann kannst du eine faire Bezahlung verlangen. Wenn das Unternehmen nicht zahlen möchte, ist ihnen deine Arbeit nicht wert und wenn jemandem die eigene Arbeit nicht wert ist, lehnt man ja sowieso ab! Und nochmals ein passendes Zitat einem/einer ehemalige/r pr-agentur mitarbeiter/in: „wenn ihr ab sofort mit gratis-werbung aufhört, habt ihr wieder spass an eurer arbeit – wir als agenturen müssen lernen unseren ertrag mit euch zu teilen – und ihr könnt euch wieder lieb haben.“

Man unterscheidet zwischen:

A) Dir wird ein Produkt einfach so zugestellt = Unverbindliche Zusendung = Das Unternehmen erwartet keine Posts

B) Du bekommst eine Nachricht/Anfrage für einen Post = Auftrag = Du kannst Geld verlangen.

C) Dir wird ein Produkt einfach so zugestellt = Unverbindliche Zusendung = Das Unternehmen erwartet keine Posts = das Unternehmen fragt trotzdem nach Posts, versuchen kann man es ja ☺ =  Aber du bist trotzdem zu nichts verpflichtet.

Und auch wenn ein Instagram Profil „nur“ 3’000 Follower hat, trotzdem ist die Werbung etwas Wert, genau so auf Blog, Facebook und Snapchat! Werbung ist nicht erst ab 10’000 Follower etwas Wert, das ergibt ja auch keinen Sinn. Ein Beispiel: Ein Bauer hat nur 10 Äpfel, dann verkauft er halt nur 10 Äpfel und bekommt aber dafür auch den Preis für die 10 Äpfel. Ein anderer Bauer hat 10’000 Äpfel, dieser Bauer verkauft seine 10’000 Äpfel für den Preis für 10’000 Äpfel. 3’000 Follower ist nicht = 0! 3’000 Follower sind 3’000 Menschen, die Dein Bild sehen, die Deinen Text lesen, die Deine Markierung sehen!

Huch, Leute, das sind vier A4 Seiten Text. Tut mir leid! Aber eine ausführliche Erklärung benötigt halt viele Worte. Und dieses Thema liegt mir wirklich sehr am Herzen – wie man sehr schwer übersehen kann hihi. Falls ihr weitere Fragen habt, schreibt mir doch diese unter diesen Blog Post! Somit kann ich alle Fragen sammeln und im nächsten Post für alle beantworten. Ihr könnt übrigens auch anonym kommentieren!

Zu guter Letzt: Geniesst das Leben, geniesst jeden Moment, habt Spass und – es gibt wichtigeres im Leben wie Familie, Freunde und Gesundheit.

Outfit:
Pants Zara
Jacket Zara
Shoes Sam Edelmann
Shirt Zara
Jewelry Zara

Beauty:

Eyelash Extensions Lash Bar Zürich
Hairspray Taft
Mousse Taft
Shampoo Goldwell
Mask Goldwell
Powder Make up Estée Lauder
Concealer Estée Lauder
Concealer 2 Bobbi Brown
Brow Pencil MAC
Skin Creme Clinique
Lip Pencil MAC
Nails Sally Hansen

Photos by Michèle Krüsi
Location Göcek
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